Einem Bienenhaus gleich schwirren Politiker, Journalisten, Berater und Besucher durch die Hallen und Gänge im Bundeshaus in Bern. Sie sprechen am Telefon, halten Sitzungen ab, warten, sprechen, argumentieren und debattieren – alle sind geschäftig. In meiner Arbeit tauche ich ein in diese Welt und frage gleichzeitig, wer die Menschen sind, die die Geschicke unseres Landes leiten und beeinflussen. Gleichzeitig belagern eine Vielzahl von Journalisten die Parlamentarier im guten Willen das Geschehen im Bundeshaus dem Bürger näher zu bringen, es einzuordnen, zu kommentieren und zu dokumentieren – wie ich in meiner Arbeit. Dies Bilder sind von der Herbst-Session 2014 und wurden bisher noch nicht veröffentlicht.

Mein Interesse lag darin, das Treiben und die Stimmung im Bundehaus während der Sessionen einzufangen. Schliesslich werden dort die Geschicke der Schweiz gelenkt, wird über das Schicksal unseres Landes entschieden. Und dabei wird bei weitem nicht nur in den Ratssälen Politik gemacht. In den Vorzimmern, der Wandelhalle und im ganzen übrigen Gebäude werden Allianzen geschmiedet, Lobbying betrieben, Gespräche geführt, Vorlagen diskutiert und Entscheide gefällt. Aber auch die vierte Gewalt ist in höchstem Masse aktiv: sie zerren die Parlamentarier unentwegt vor die Kameras und Mikrofone und wollen wissen, was Sache ist. Auch wenn die Parlamentarier oft nichts vor Ihren Absichten Preis geben…

Ich arbeitete vorwiegend mit einem alten Summilux 35mm f/1,4, das ich später gegen ein Summicron 35mm f/2,0 Asph tauschte und seltener mit dem Summicron 50mm f/2,0. Dabei habe ich so viel als möglich mit Vorfokussierung gearbeitet, um schnell reagieren zu können. Da jedoch die Lichtverhältnisse im Bundeshaus alles andere als einfach sind, musste ich ebenso oft mit offener Blende arbeiten, wobei mir besonders das Summicron 35mm Asph dienlich war, da es selbst bei offener Blende gestochen scharfe Bilder liefert. Auch die telemetrische Fokussierung half viel in diesen Lichtverhältnissen scharf zu stellen.

Meine M9 habe ich in einem Fotofachgeschäft occasion gekauft. Die Leica ist praktisch von ihrer Grösse her und daher bestens geeignet, um unauffällig fotografieren zu können. Die M9 liefert die schönsten digitalen Farbfotos, wie ich sie nur bei ganz wenigen anderen digitalen Kameras gesehen habe.
Geboren 1966 in Bern.

Ich wurde an der Schule für Gestaltung in Bern und der Ecole d’Art Appliqué in Vevey ausgebildet. Ich arbeitete als Freelancer für Newsmedien, Magazine und für Kunden. Der Grossteil meiner Arbeiten ist aber stets dokumentarischer Art. Am Bernischen Fotopreis 1996 gewann ich mit der Langzeitreportage über meinen Sohn den Anerkennungspreis.

1999 bis 2008 habe ich die redaktionelle Leitung der Snowboardzeitschrift “The Box Magazine“ inne, ich war Chefredaktor und Cheffotograf. Ich widmete mich in dieser Zeit vorwiegend der Sport- und Portraitfotografie. Von 2007 bis 2013 war ich Cheffotograf bei den Lokalzeitungen “Bieler Tagblatt“ und “Journal du Jura“. Heute bin ich Mitglied bei der in Wien ansässigen Agentur ASAblanca und Stringer Photographer für die internationale Agentur Thomson Reuters Pictures.

Als Fotojournalist arbeite ich vorwiegend in der Schweiz. ich widme mich Themen rund um die Menschen, deren Traditionen und deren Leben. Von Zeit zu Zeit arbeite ich aber auch an Projekten im Ausland.

Meine Bilder wurden an verschiedenen Ausstellungen gezeigt, unter anderem in Kopenhagen, Zürich und im Wallis. Am Swiss Press Photo 14 gewann ich den 3. Preis in der Kategorie „Aktualität“ mit einem Bild von den Unwettern am Eidgenössischen Turnfest in Biel 2013.