In diesem Artikel  erzählen uns die Leica Sempach Snowfinches Ihre Erfahrungen von den inoffiziellen Weltmeisterschaften der Vogelbeobachtung, den «Champions of the flyway», welche am 28. März 2017 im Süden von Israel stattgefunden haben.

Für einen ausführliches Porträt der Leica Sempach Snowfinches und der Zusammenarbeit mit Leica Camera können Sie unseren Artikel vom März 2017 lesen. Zum Artikel→

Die Leica Sempach Snowfinches haben mit 154 gesichteten Vogelarten auf dem tollen 12. Rang abgeschlossen (total 34 Teams). Zudem haben Sie mit über CHF 4’000 stark zur Unterstützung des gemeinnützigen Projekts beigetragen.
3 – 2 – 1 – GO! Pünktlich zum Startschuss um 00:00 Uhr stoben die Birdrace-Teams des legendären „Champions of the flyway“ vom Startpunkt davon und verschwanden in allen Himmelsrichtungen in der Nacht. So auch wir, die „Leica Sempach Snowfinches“, entschlossen das geplante und straffe 24-Stundenprogramm abzuspulen.


Ausgerüstet mit unserem Auto, dem Kofferraum voller Wasser und Powerfood, und der stets griffbereiten Leica-Optik suchten wir als erste Anlaufstelle den North Beach von Eilat auf. Mitten in der Nacht liessen sich die Silhouetten der auf den Bojen sitzenden Weissaugenmöwen durch die Spektive beobachten. Am Strand entdeckten wir Dünnschnabelmöwen und einige Limikolen, darunter zwei Sandregenpfeifer und einen Grünschenkel. Daraufhin liessen wir das Rote Meer hinter uns und fuhren das Arava-Tal nordwärts nach Yotvata, um dort in die Felder zu horchen. Triel und Zwergohreule verrieten sich durch ihre Rufe.

Ein Zwischenstopp in der Wüste blieb leider erfolglos, im weiter nördlich gelegenen Kibbuz Sde Boker wurde unsere Ausdauer aber mit einer Waldohreule und einer Waldschnepfe belohnt. Der nächste Halt galt der Parkanlage von Yerukham. Die Oase mit dem Stausee ist besonders artenreich, weshalb ein Besuch hier für das Rennen unerlässlich ist. Die Nacht war bitterkalt, und so warteten wir ungeduldig auf die wärmespendenden Sonnenstrahlen. In den frühen Morgenstunden konnten wir bereits die Spektive benutzen und eine Vielzahl an Vögeln beobachten.

Wir entdeckten bald Arten, die nur hier zu finden sind, wie Purpurhuhn, Braunliest und Kohlmeise. Danach  suchten wir die Abwasserteiche von Sde Boker auf, um die trinkenden Flughühner zu beobachten. Wir hatten Glück, konnten wir doch neben einigen Sand- auch einen Trupp Tropfenflughühner beobachten. Nebenan erhoben sich nach und nach Hunderte von Weissstörchen in die Luft, welche auf den Feldern die Nacht verbrachten.

Noch bevor das starke Flimmern einsetzte, suchten wir die Klippen von Midreshet Ben Gurion nach Greifvögeln ab. Der Park nebenan war leider nicht so ergiebig, wie wir es während der Vorbereitung erlebt hatten.

Leica Nocitivd 10×42 –

 

Bericht von Dominik Hensler

Das neue Fernglas von Leica überzeugte mich mit einer einzigartigen Bildschärfe bis zum Rand und Farbechtheit auch in schwierigen Lichtverhältnissen. Die Scharfstellung ist schnell und genau. Auch lassen sich Objekte in unmittelbarer Nähe scharf einstellen und beobachten, was für viele Tiergruppen unerlässlich ist. Weiter ist die Einstellung der Dioptrie schnell und einfach. Ein zufälliges Verstellen dieser ist durch den Fixiermechanismus nicht möglich und raffiniert gelöst.

Das Fernglas liegt gut in der Hand und hat ein äusserst angenehmes Gewicht, was das Produkt auch in steilem Gelände oder auf Wanderungen auch Feldtauglich macht. Die Gummierung ist ergonomisch und pflegeleicht. Das Material der Linsen-Deckklappe bei den Augenmuscheln ist eine interessante Lösung. Das Design ist bestechend.

Etwas vor unserem Zeitplan trafen wir bei Mitzpe Ramon ein, wo wir zuerst den Park nach rastenden Zugvögeln und anschliessend die Kraterfelsen nach wüstenbewohnenden Vogelarten absuchten. Verschiedene Steinschmätzer und einige Chukarhühner konnten wir zwischen den Felsen ausmachen. Während der heissesten Zeit des Tages, wenn die Aktivität der Vögel am geringsten ist, fuhren wir nach Süden bis zur Tankstelle Shizafon.

Nach einer kurzen Stärkung und der Beobachtung eines Tienschan-Laubsängers suchten wir im Uvda Tal nach weiteren wüstenbewohnenden Vögeln. In der Hitze liessen sich trotz grosser Hitze Stein-, Sand- und Saharaohrenlerchen beobachten.


In einem zweiten Anlauf erkundeten wir, diesmal bei Tageslicht, die Felder bei Yotvata. Unsere Liste war nicht so lang, wie wir uns das bis zu diesem Zeitpunkt erhofft hatten. Umso wichtiger waren die Beobachtungen von Rotkehlpieper, Brachpieper und Rotkopfwürger, die wir auf unserer Liste ergänzen konnten. Beim Km 20 waren Beobachtungen einiger wassergebundener Vogelarten das Ziel, wie Limikolen und Enten.

Und tatsächlich zeigte sich noch eine beträchtliche Zahl neuer Arten für die Tagesliste. Als die Sonne sich dem Horizont annäherte, begünstigte dies auch die Greifvogelbeobachtung, denn bei abnehmender Lufttemperatur fliegen die auf Thermik angewiesenen Beutegreifer tiefer. Langsam aber wurde die Zeit knapp, wir hatten noch viel vor und es fehlten immer noch etliche Arten. Wir erhöhten also unser Tempo und stellten uns auf einen stressigen Endspurt ein. Zurück in Eilat konnten wir im Eilat Birdwatching Center weitere Lücken in der Artenliste füllen.

In der einsetzenden Abendstimmung besuchten wir mit ersten starken Müdigkeitserscheinungen den „Holland Park“. Doch der Abstecher lohnte sich bezüglich der Kleinvögel, denn einige Grasmücken und ein Halbringschnäpper, welche in den Büschen rasteten, komplettierten unsere Artenliste.

Als wir am North Beach eintrafen, beleuchteten die letzten Sonnenstrahlen die umliegenden Berge. Mangrovenreiher und einige Grossmöwen, welche in den Salzsalinen übernachten, konnten wir gerade noch notieren, bevor das Licht der Sonne vollends versiegte.

APO Televid 82 W mit 25-50x Okular. Bericht von Martin Spiess

Für seinen beträchtlichen Objektivdurchmesser ist das Gerät erstaunlich leicht. Dadurch wurde es auch nach mehreren Kilometern auf den Schultern nicht zur Last. Trotzdem scheint es robust gebaut und dürfte auch härtere Einsätze gut überstehen. Das produzierte Bild ist scharf und hell. Es fällt höchstens im direkten Vergleich mit noch grösseren Spektiven leicht ab..

Einmal auf eine mittlere Beobachtungsdistanz eingestellt, benötigte ich den Grobfokustrieb des Spektivs kaum noch. Der Feinfokustrieb ist ergonomisch (zumindest für meine Hände) gut plaziert und erlaubt perfektes Scharfstellen. Objektiv- und Okulardeckel lassen sich gut und rasch aufsetzen und abnehmen. Die Sonnenblende liess sich nicht immer ganz problemlos herausziehen. Fazit: ein sehr gutes und für seine Grösse erstaunlich leichtes Spektiv.

 

Leica Nocitivd 10×42 – Bericht von Livio Rey

Während etwas mehr als zwei Wochen hatten wir die Möglichkeit, Leica-Produkte in Israel zu testen. Das Fernglas leistete bei den zahlreichen Beobachtungen gute Dienste. Das Gewicht war trotz der zehnfachen Vergrösserung relativ gering und das Handling sehr einfach. Das Bild war scharf und hell und liess sich auch in die Nähe scharf einstellen. Einzig das Fokussierrad war etwas gewöhnungsbedürftig: Es befindet sich bei normalem Halten des Feldstechers etwas zu nah an den Augen. In der Dämmerung machte das Noctivid seinem Namen alle Ehre, denn alle Vögel konnten auch bis kurz vor dem Einnachten gut beobachtet werden. Ein weiterer grosser Pluspunkt ist das grosse Gesichtsfeld, das das Verfolgen eines sich schnell bewegenden Vogels sehr erleichterte. Fazit: Ein leichtes, lichtstarkes sehr gutes Fernglas, das keine Vergleiche zu scheuen braucht.

Leica Sempach Snowfinches

  • Sophie Jaquier
  • Livio Rey
  • Dominik Hensler
  • Martin Spiess
  • Peter Knaus