Der Elefant scheint genau in die Kamera zu schauen. Die majestätischen Löwen hingegen sind ganz auf ihre Beute konzentriert und haben den Fotografen nicht entdeckt. 2010 hat sich der Fotograf Florian Wagner auf Safari in Kenia begeben – auf dem Rücken eines Pferdes und mit der S2 im Gepäck. Noch bis zum 3. September sind seine Bilder im Kempinski Grand Hotel des Bains im Rahmen der St. Moritz Art Masters 2017 zu sehen.

Im Interview spricht er über Momente, die unvergesslich bleiben und über seinen Kamera-Extremtest.

Herr Wagner, Ihre Bilder werden bei den St. Moritz Art Masters gezeigt. Worauf freuen Sie sich besonders?

Ich freue mich besonders auf die Menschen. Dem Gründer Monty Shadow gelingt es immer wieder, spannende und zum Teil auch skurrile Menschen zu vereinen. Dazu gehören Designer, Filmemacher, Unternehmer, Künstler und alle, die an Kunst interessiert sind. Als Fotograf freue ich mich natürlich auch auf die zahlreichen hochwertigen Ausstellungen und besonders auf die Werke von Peter Lindbergh für Pirelli und die Ausstellung von Lenny Kravitz.

Sie gehören zu den ersten Fotografen die mit einer Leica S, damals hieß sie noch S2, gearbeitet haben. Wie kam es dazu?

Ich war vom ersten Moment an fasziniert, mit einer Kamera diese Formats erhebliche Qualitätsreserven für große Prints erstellen zu können. Ich erstellte ein Konzept, die Kamera auf einer Reitsafari zu testen und einen Filmtrailer dazu zu erstellen. Leica willigte ein und der Film wurde zu einem großen Erfolg. Wir haben die Bilder in Melbourne, Mailand, Kapstadt, Singapur und München gezeigt.

Die meisten S-Fotografen arbeiten in erster Linie im Studio, Sie dagegen sind auf Safari gegangen. Wie hat sich die Kamera im Outdoor-Einsatz geschlagen?

Ich war damit nicht nur auf einer normalen Safari, sondern unterzog das System bei einer Safari zu Pferd einem extremen Test. Bei Übergabe der Kamera warnte ich die Mitarbeiter von Leica: „Ich werde die Kamera vermutlich bei dem Einsatz zerstören.“ Das ist nicht passiert und das sagt eine Menge über das System aus.

Gibt es besondere Vorzüge, die das S-System für Sie unverzichtbar macht, gerade im Hinblick auf die Wildlife-Fotografie?

Zum einen ist die Qualität der Optiken unschlagbar. Zum anderen kann ich die Kamera mit nur einer Hand bedienen, was besonders beim Reiten ein unschätzbarer Vorteil ist. Auch kann ich aufgrund der Qualitätsreserven Ausschnitte wählen und diese immer noch groß drucken.

Wann haben Sie angefangen sich für Fotografie zu interessieren?

Schon in der Schule fand ich Fotografie faszinierend und belegte einen Fotokurs. Als ich 1990 das Glück hatte, eine Woche lang für Helmut Newton als Locationscout arbeiten zu dürfen, war der Entschluss gefasst. Nach dem Abitur ging ich für ein Jahr nach Australien – mit dem festen Ziel, Fotograf zu werden.

Welche Projekte planen Sie als nächstes – und mit welcher Kamera würden Sie diese gerne umsetzen?

Aktuell stehen zwei Projekte an: Zum einen ein Buch für National Geographic mit Bildern aus Island. Hierfür möchte ich die Leica M und die Leica SL einsetzen. Für das zweite Projekt Afrika 360° werde ich das Thema Wasser in Afrika mit dem Helikopter erkunden. Dafür kann natürlich nur die S zum Einsatz kommen.

Die Ausstellung S2 on Safari ist noch bis zum 3. September 2017 im Kempinski Grand Hotel des Bains in St. Moritz zu sehen.

Florian Wagner

Geboren 1967 in Oberammergau. Wagner, der auch Gleitschirmlehrer und Hubschrauberpilot ist, veröffentlichte erstmals vor mehr als 20 Jahren als Fotograf. Neben zahlreichen Publikationen u.a. in der Süddeutschen Zeitung, Stern, Geo oder National Geographic fotografiert er auch international Werbekampagnen.