In der Zeit von Pandemie und Lockdowns konnte auch die Leica Akademie Schweiz viele Gruppenworkshops nicht wie gewohnt anbieten. Gemeinsam mit Leica Akademie Referent Michael Schär entstand die Idee, ein monatliches Online-Gruppentreffen per Videokonferenz einzuführen.

Offen für alle teilnehmenden der Leica Akademie Schweiz entstand eine kreative, freundschaftliche Gruppe, die sich bis heute einmal im Monat über die Fotografie, Leica und viele persönliche Themen unterhält.

Es werden Bilder, Projekte und Erfahrungen zusammen besprochen und neue Ziele gesetzt. Unter dem Titel “one print only” durften alle ein selbst erstelltes Foto auswählen, welches eine spezielle Bedeutung hat. Ein Foto, dass bisher noch nirgendwo gedruckt, ausgestellt oder veröffentlicht wurde.

Die Bilder sind bis auf Weiteres in der Leica Galerie in Nidau zu sehen.

 

Andreas Walter

Zerstörung und Wiedergeburt – Die verstörende Skulptur ist Teil eines Ensembles von Wieland Schmiedel. Die Eindrücke des Kriegs und dessen gravierende Folgen materieller Not und geistiger Neuorientierung widerspiegeln sich in Schmiedels Werken. Die aus Stein gehauenen Figuren zeigen Opfer und Täter des Kriegs. Das Ensemble steht als Mahnmal kokonhaft verhüllt oder aufgeplatzt weiträumig verteilt in einem mecklenburgischen Schlosspark. Die Betroffenheit des Betrachtens ist seit dem Überfall auf die Ukraine noch intensiver.

 

 

 

 

 

Andy Pieren

Ein Photographie Workshop in Indien öffnete meine Augen enorm. Mich faszinierte an den Menschen, trotz der alltäglichen Intensität des Lebens, ihre Ruhe und Toleranz. Nicht nur den Mitmenschen gegenüber, sondern auch zu den vielen Stadttieren.

 

 

 

Carmine Castelli

Carmine Castelli – Bei meiner Fotografie sind Museen und Kunst Quellen der Inspiration. Als Beobachter bin ich von Linien, Geometrie, starken Kontrasten und Licht fasziniert. Die schwarzweiss Reduktion hilft mir dabei, mich nicht von den Farben abzulenken. All dies im richtigen Moment fotografisch festzuhalten, treibt mich immer wieder von Neuem an.

 

 

 

Christoph Protz

Es ist keines von all den tollen Portrait-Shootings, die ich hatte, hängen bleibe ich am Bild der leeren Stühle auf dem Sächsilüüteplatz in Zürich. Eigentlich hätte ich mich freuen sollen, nach dem Noctilux, mit dem es entstanden ist, hatte ich lange gesucht und es mir selber 2019 zum 50en geschenkt. Entstanden ist es ein paar Minuten, nachdem ich das Objektiv abgeholt hatte und es drückt meine Stimmung an dem Tag aus, unsere Mutter starb zwei Tage davor und damit nur kurz nach unserem Vater. Beide waren mehrere Wochen auf der Intensivstation. Wir hatten das Glück, dass wir sie begleiten durften.

 

Dieter Rips

Die meisten meiner Bilder entstehen, wenn das Motiv unter einen (Langzeit)-«Arbeitstitel» passt.

Dieses Bild ist aus der Reihe: «talking about my generation».

Danke an Peter Townshend und The Who.

 

 

 

 

 

Marcello Keller

Bei Julia dreht sich alles, als sie lautstark an der Ecke des Trottoirs ruft. Ernesto greift im richtigen Moment blitzschnell die Hand seiner Frau, denn Julia wäre fast gestürzt. Mit rüstigen 86 Jahren in den Gassen Roms unterwegs. Das bringt von Jahr zu Jahr mehr Stolpersteine mit sich, doch wer im Leben stehen will, muss sich bewegen: Ernesto lacht. Wie ein Uhrwerk sind die beiden präzise aufeinander abgestimmt, diese Art der Verbindung, ist tief und stark. Weshalb schafft die Hand so eine grosse Kraft der Verbindung. Im Kreise des Ansehens schafft sie Nähe und Vertrautheit. In den vergangen zwei Jahren wurde diese Art der Verbindung gemildert. Was zur Folge hatte, dass dieses Band unterbrochen wurde. Uns wurde gelehrt, die Hand nicht mehr zu reichen. Wo ist bloss diese Verbindung geblieben? Ist etwas aus dem Ruder geraten? Die Hand, das Symbol des Vertrauens, der Nähe, der Freundschaft, der Liebe und des Friedens. Wann hast du dich das letzte Mal verbunden?

Leica M2 mit Leica 35 mm Summarit f2,5 / t 60, Ilford Delta 400 ASA

Michael Schär

LA GONDOLA – Dieses im April 2022 entstandene Bild, hat für mich einen sehr hohen emotionellen Wert. Ich durfte eine Hand voll LEICA-Freunde durch die ewige Stadt führen. Dabei entstand eine herrliche, freundschaftliche Gruppendynamik, die mir einmal mehr gezeigt hat, welche Kraft die Fotografie haben kann.

Da ich länger in Venedig bleiben durfte, musste ich mich nach fünf Tagen von dieser Gruppe verabschieden. Kurz darauf wurde das Wetter schlechter und ein Sturm kam auf. Das Wetter und meine Stimmung passten irgendwie zusammen, da nach der Abreise der Gruppe irgendwie etwas fehlte. Plötzlich strahlte ein einzelner Sonnenstrahl durch die dunkle Wolkendecke und erleuchtete die für venezianischen Gondeln so typische Verzierung am Bug der Gondel. Ein herrlicher Moment… alles passte zusammen.

Für mich bedeutet dies Fotografie. Momente festzuhalten und Erinnerungen zu schaffen – Emotionen in Bildern festzuhalten.

Herzlichen Dank an die Venedig-Gruppe für diesen wunderbaren Workshop und die herrlichen Momente und Erinnerungen, die wir zusammen schaffen durften.

 

 

Nathalie Hänni

Ein zweiter Blick lohnt sich – das verborgene sieht man allenfalls nicht auf den ersten Blick. Bei jedem City Trip schiesse ich immer ein untypisches Touristenfoto. Bei genauem Betrachten sieht man, dass sich diese Kugel in Luzern befindet. Im Hintergrund der Wasserturm und die Jesuitenkirche.

 

 

 

 

Rene Pfluger

Dieses spontan entstandene Bild in der Nähe des Bahnhofs Zürich vereint Form und Licht. Mit dem Licht kommen die Silhouette und die Tiefe zum Ausdruck.

 

 

 

 

 

Ruth Spiller

Beim Flanieren in einem lokalen Markt in Bangkok faszinierte mich diese Person. In einer dunklen Ecke – ein kleiner Lichtschein fiel auf die Arbeit – völlig absorbiert und in sich gekehrt bohrte sie die Kokosnüsse auf und nahm nichts von der Umgebung wahr.

 

 

 

Thomas Schmid

Das „M“ Selfie

Schnappschuss von René Burri beim Apéro im Museum für Gestaltung in Zürich, anlässlich seiner Ehrung für den „Leica Hall of Fame Award 2013“ und seiner Ausstellung „Doppelleben“.

Ich habe ihn einige Male in Zürich angetroffen und wir haben spontan über Fotografien und Leica geredet. Wir sind „Monochristen“ sagte er mir bei der Buchsignierung, weil wir beide eine Leica M Monochrom hatten und Christen sind. Wir lachten laut.

Interessieren würde mich das Selfie von René.