«Cabaret Bizarre», das neue Buch des Basler Fotografen Kostas Maros offenbart eine faszinierende, aus einer anderen Zeit stammende Welt. Es sind Bilder, die verführen, verwundern, schockieren und den Blick hinter die Kulissen und auf die Bühnen des Bizarren erlauben. Nie obszön, nie billig oder oberflächlich, sondern kunstvoll und Schwarzweiss. Fotografiert mit der Leica M10.
Eine Auswahl der Bilder sind ab dem 4. November 2023 im Leica Store Basel zu sehen.
10 Jahre lang hat Kostas die Anlässe des Cabaret Bizarre auf Anfrage begleitet und besucht, um die Menschen zu porträtieren, die diese Welt mit Leidenschaft leben und präsentieren. «Es war zu Beginn etwas schwierig, die Leute Backstage zu überzeugen, dass ich kein Perverser bin, der nur nackte Haut sehen und ablichten will», erzählt Kostas mit einem Schmunzeln. «Dies änderte sich allerdings rasch, als die Leute einige meiner Bilder sahen. Dann wurde alles viel einfacher. Das Projekt nun nach 10 Jahren mit diesem Buch abzuschliessen, ist eine schöne und grosse Genugtuung».
Leica M10 erlaubt Nähe
Dass der studierte Jurist die Fotografie zu seinem Lebensinhalt machte, hat unter anderem auch einen tragischen Hintergrund. Als sein Bruder vor einigen Jahren starb, hinterfragte Kostas sein Leben im Büro mit einem Stapel Papier vor der Nase. «Ich realisierte, wie schnell alles vorbei sein kann und begann, manche Sachen in Frage zu stellen. Gleichzeitig kam ich über meinen damaligen Mitbewohner in Kontakt mit der Fotografie und absolvierte bald darauf ein Praktikum bei der Basler Zeitung, für welche ich noch heute in einem kleinen Teilpensum fotografiere. So ergab sich alles». Ein Glück für alle, die kunstvolle, kreative und ausdrucksstarke Fotografie lieben. Denn genau die offenbart sich auf einem Rundgang durch das Atelier des Baslers.
Doch zurück zum Bizarren. In diese für aussenstehende so verwunderliche Welt, welche keineswegs nur Show ist. «Die Künstler und auch die Zuschauer leben und lieben diese Szene. Viele Besucher sind Stammgäste. Es ist eine sehr eigene, faszinierende Ambiance». Dokumentiert hat er diese mit der Leica M10. Die Kamera seiner Wahl, wenn es um Reportagen, Porträts und „Available Light“-Fotografie geht. «Die Herausforderung war, nicht oberflächliche oder obszöne Bilder zu machen, sondern Tiefe zu schaffen und mit Schatten zu arbeiten. Dafür ist die Leica M10 perfekt. Zudem lässt sie dank ihrer Grösse eine gewisse Nähe zu, was gerade in einem Umfeld wie dem Cabaret Bizarre ein entscheidender Vorteil ist. Kommt hinzu, dass sie angenehm für das Gegenüber ist und trotzdem ernst genommen wird». Das Resultat ist überwältigend und kann im neuen Buch entdeckt und bewundert werden.
Auf den Spuren der Magnum-Fotografen
Dass die Fotografien im Buch durchwegs Schwarzweiss sind, hat mit Kostas’ innerem Auge zu tun. «Ich sah die Bilder schon bei der Entstehung stets Schwarzweiss. Es passt zu dieser Welt, der Umgebung, den Menschen. Es ergibt eine harmonische, einheitliche Stimmung, auch wenn einzelne Fotografien in Farbe sehr interessant wären». Bereits vor dem Projekt «Cabaret Bizarre» hatte der Leica-Fotograf zahlreiche Editorials und Reportagen mit den Modellen M8, M9 oder der M10 realisiert. Für diese Art von Fotografie kommt für ihn keine andere Kamera in Frage. «Die M-Serie ist perfekt für Reportagen, freie Arbeiten aber auch für Porträts oder wenn ich mal eine Menschenansammlung fotografieren muss. Leica passt zu meiner Vorstellung der Fotografie. Konkrete Vorbilder habe ich nicht, aber die Ästhetik der Magnum-Fotografen haben mich immer inspiriert».
Entsprechend hat auch Kostas in den letzten Jahren mehrere freie Kunstprojekte und Reportagen aus diversen Regionen dieser Welt realisiert. Er zeigt eindrückliche Bilder aus der Mongolei, aus Kalifornien und Hawaii, aus Italien. Allesamt freie Projekte, welche er meist in einem Team mit Assistenten aufgegleist, konzipiert und umgesetzt hat. «Ich würde gerne noch mehr freie Arbeiten realisieren, versuche aber auch immer eine Balance mit meinen Auftragsarbeiten zu finden, die ebenfalls sehr spannend sind. Es muss auch nicht immer gleich ein Buch sein, obwohl dies etwas sehr Schönes ist. Für mich ist entscheidend, dass mich ein Thema oder ein Projekt packt, dass ich mich auf das Fotografieren freue. Für mich ist dies die Essenz des Fotografierens. In diesem Sinne schliesse ich mit diesem Buch das Kapitel des Bizarren vorläufig ab und freue mich auf alles, was kommt».
Das Buch «Cabaret Bizarre» von Kostas Maros ist im Christoph Merian Verlag erschienen und in der Schweiz und Deutschland im Buchhandel und direkt über den Christoph Merian Verlag verfügbar. Eine limitierte Stückzahl der Bücher ist auch im Leica Store Basel erhältlich.
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Über Kostas Maros
Kostas Maros absolvierte an der Universität Basel eine rechtswissenschaftliche Ausbildung und arbeitete einige Jahre als Jurist, bevor er 2013 autodidaktisch zur Fotografie wechselte. Seither ist er in der Schweiz und im Ausland für Editorial-, Corporate- und Werbekunden tätig; darüber hinaus setzt er freie Reportage- und Kunstprojekte um. Für seine Auftragsarbeiten wird Kostas Maros von der Agentur 13photo und für seine künstlerischen Arbeiten von der Galerie 94 und der Galerie Wertheimer vertreten. Seine Werke wurden unter anderem im Rahmen des Prix de la Photographie Paris, des VFG Nachwuchsförderpreises, des Swiss Press Award und des Swiss Photo Award ausgezeichnet. 2018 erschien im Christoph Merian Verlag sein Buch «Hidden – Verborgene Orte in der Schweiz», prämiert mit dem Deutschen Fotobuchpreis. Im Herbst 2022 erscheint im gleichen Verlag sein neues Buch ‚Cabaret Bizarre‘, mit Fotografien eines Langzeitprojektes.
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