Der Leica Fotograf Manfred Baumann, 1968 in Wien geboren, veröffentlicht seine Arbeiten weltweit in Büchern, Kalendern und Ausstellungen. Sowohl Museen als auch internationale Galerien präsentieren seine Fotografie. Baumann gehört zu den einflussreichsten Fotografen unserer Zeit.

Der Fotograf lebt in Österreich und Los Angeles, er ist weltweit tätig und hat mit Persönlichkeiten wie Sandra Bullock, William Shatner, Jack Black, Natalie Portman, Tony Curtis, Lionel Richie, John Malkovich, Bruce Willis, Juliette Lewis, Angelina Jolie und Evander Holyfield sowie vielen internationalen Topmodels zusammengearbeitet.

Wir haben mit dem Fotografen gesprochen, um mehr über seine Sicht auf die Porträtfotografie zu erfahren und um herauszufinden, warum er die Leica SL so schätzt.

Herr Baumann, wann hat Ihre Liaison mit der Fotografie begonnen?

Als ich zehn Jahre alt war und mein Großvater mir meine erste Kamera schenkte.

Sie sind in Wien aufgewachsen und sind später nach Los Angeles gegangen. Wie unterscheidet sich die Arbeit in diesen sehr verschiedenen Städten?

Ich lebe und arbeite mit meiner Frau und Muse Nelly in Wien, aber die Aufenthalte in unserem zweiten Zuhause in L.A. werden immer häufiger und länger. Wien ist mein Rückzugsort, Los Angeles mein Abenteuerspielplatz und Arbeitsort. Mein Kundenkreis kommt jedoch aus der ganzen Welt.

Welche Fotografen und Künstler inspirieren Ihre Arbeit?

Zu viele, um sie hier alle zu erwähnen, aber einige immer wiederkehrende Quellen der Inspiration sind Yousuf Karsh, Richard Avedon, Man Ray, Helmut Newton, Herb Ritts, Ansel Adams und Henri Cartier-Bresson.

Berichten Sie uns bitte über Ihre Vorgehensweise im Studio.

Ich fotografiere gern an verschiedenen Orten und nehme immer das ganze Studioumfeld mit, sodass ich mehrere Möglichkeiten habe. Studios an sich sind langweilig. Vor Ort kann ich die Umgebung einbeziehen, Hotelsuiten, Schlösser, Häuser, Villen, aber auch Garagen, Dachböden, Lagerhallen oder einfach die Natur. Ein schwarzer oder weißer Hintergrund, den ich überall hängen kann, ist auch immer dabei.

Sie sind ein gestandener Celebrity-Fotograf. Wie fühlt es sich an, mit einigen der größten Namen in Hollywood zu arbeiten?

Der erste internationale Star, den ich fotografiert habe, war Sir Roger Moore. Ich war damals sehr nervös, aber mittlerweile waren es so viele. Ich habe aufgehört, sie zu zählen. Als professioneller Fotograf ist man auch Regisseur und in gewisser Weise Psychologe. Ich habe gelernt, wie man mit Stars spricht und arbeitet. Ich weiß jetzt, wie ich mich meinen Protagonisten gegenüber verhalten muss, um das zu bekommen, was ich will: ein tolles Foto.

Unterscheidet sich Ihre Herangehensweise, wenn Sie Prominente oder Models für redaktionelle Strecken fotografieren?
Ich habe immer versucht, mit meiner Fotografie Geschichten zu erzählen. Die Fotografie ist in gewisser Weise meine zweite Sprache. Unabhängig davon, ob ich mit Prominenten oder Models arbeite, hat jeder eine Geschichte zu erzählen. Wenn ich aufmerksam zuhöre, mache ich danach meine besten Bilder. Manchmal hat man mehr Zeit, manchmal weniger, aber als Fotograf sehe ich keinen wirklichen Unterschied zwischen Prominenten und Models. Was ich aber sehr mag, ist mit Nelly eine familiäre Atmosphäre am Set zu schaffen.

Wenn Sie Ihre bisherige Karriere Revue passieren lassen, auf welche Aufnahme sind Sie am meisten stolz? Und welche Aufnahme ist für Sie wirklich unvergesslich?

Natürlich war das Shooting mit Sir Roger Moore etwas Besonderes, aber inzwischen könnte ich so viele Geschichten erzählen. Etwa über das Shooting mit der 101-jährigen Hollywood-Legende Kirk Douglas, einen unvergesslichen Abend mit Jack Black, über das letzte Fotoshooting mit Tony Curtis oder meinen Aufenthalt im Haus von Gene Simmons. Allerdings bin ich auch sehr stolz auf all meine anderen Projekte wie die Serie über die wilden Mustangs in Nevada, das Obdachlosen-Projekt oder das Fotobuch über Todeszellen.

Seit wann arbeiten Sie mit der Leica SL? Wie macht sich das SL-System im Studio?

Mit der Leica SL fotografiere ich seit 2016. Wirklich eine großartige Kamera, die ich bei allen meinen Aufnahmen verwende. Aber auch das Leica M-System schätze ich sehr, insbesondere die M Monochrom, aber die Leica SL ermöglicht mir einen schnellen, zuverlässigen Workflow. Vor allem liefert sie mir die Ergebnisse, die ich mir vorgestellt habe, sei es Werbung, Mode- oder redaktionelle Fotografie.

Könnten Sie uns das Setup beschreiben, das Sie im Studio bevorzugen?

Ich mag es, die Dinge zu vermischen und fotografiere gern mit Available Light. Außerdem gehört eine große Octabox hinter mir und ein großer Reflektor mit Silberbeschichtung vor mir dazu, beispielsweise der California Sunbounce. Dieses Setup verwende ich oft und variiere es mit oder ohne Hintergrundbeleuchtung.

Worin bestehen die größten Herausforderungen bei der Aufnahme professioneller Studioporträts?

Die größte Herausforderung liegt für mich immer darin, die Person vor mir in die richtige Stimmung zu versetzen. Ich muss ihr Vertrauen gewinnen, wenn ich einen Blick in ihre Seele werfen will. Sobald wir das erreicht haben, geht es darum, den richtigen Moment zu erkennen, um etwas zu enthüllen, das sonst verborgen bliebe.

Sie haben sich auch mit einer Reihe anderer Genres befasst, darunter Dokumentar-, Landschafts- und Tierfotografie. Könnten Sie uns auch noch ein wenig darüber erzählen?

Das sichtbar zu machen, was andere noch nicht gesehen haben, war das Ziel meiner Ausstellungen und anderer Projekte wie etwa „End of Line“, in denen ich die letzte Reise von Insassen texanischer Todestrakte dokumentiert habe. Für mein Projekt „Alive“ habe ich ein Jahr lang Obdachlose auf der Straße fotografiert, während meine Serie „Special“ Porträts geistig behinderter Menschen zeigt. Ich habe das Ziel, mit der Tradition und der konventionellen Perspektive zu brechen. Der Betrachter meiner Aufnahmen soll die Seele und die Geschichte, die sie verkörpern, entdecken und erkennen, dass die Fotografie die einzige Sprache ist, die auf der ganzen Welt verstanden werden kann.

Als leidenschaftlicher Tierschützer, Vegetarier und Botschafter des guten Willens für Jane Goodall wagte ich mich mit dem Projekt „Mustangs“, die im Naturhistorischen Museum Wien zu sehen war, erstmals auch in die Welt der Tierfotografie.

Welchen Ratschlag geben Sie Ihren Berufskollegen?

Fotografiere einfach das, was du liebst.

 

Sehen Sie mehr kommerzielle und freie Arbeiten von Manfred Baumann auf seiner offiziellen Website und verbinden Sie sich mit ihm über Instagram.

 

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