Als moderates Weitwinkelobjektiv mit Festbrennweite ist das APO-Summicron-SL 1:2/35 ASPH. universell einsetzbar. Der schnelle Autofokus, die robuste Konstruktion und die überragende Abbildungsqualität machen es zum Objektiv der Wahl für alle Bereiche der Fotografie. Das APO-Summicron-SL 1:2/35 ASPH. ist perfekt auf die spiegellose Leica SL abgestimmt und für eine lange Lebensdauer unter professionellen Aufnahmebedingungen konzipiert.

Das Objektiv ist ab dem 15. April 2019 erhältlich, doch der Leica Store in Mayfair, London, hat dem britischen Fotografen Matt Stuart schon jetzt ein Exemplar zum Ausprobieren zur Verfügung gestellt. Der vielfach ausgezeichnete Street Photographer verbrachte im Spätwinter einen sonnigen Nachmittag vor dem Hotel Ritz – wir sprachen mit ihm über die dort entstandene Serie und seine Vorliebe für die 35-mm-Brennweite.

Können Sie uns ein wenig darüber berichten, welcher Weg Sie in die Fotografie geführt hat?

Mein Vater hat mir einmal zwei Fotobücher geschenkt, eines von Robert Frank und das andere von Henri Cartier-Bresson. Damals arbeitete ich in einem Callcenter, beruflich gesehen eine echte Sackgasse, aber damit war es für immer vorbei, nachdem ich mich mit diesen wunderbaren Geschenken befasst hatte.

Wer hat Sie am meisten beeinflusst?

Garry Winogrand, Tony Ray-Jones, Leonard Freed, Lee Friedlander und meine Freunde Joel Meyerowitz, Alex Webb, Richard Kalvar und Trent Parke.

Wie sind Sie auf Leica gestoßen?

1998, als ich in einem Workshop mit Leonard Freed seine Arbeitsweise beobachten konnte, wurde mir sehr schnell klar, welch ein diskretes, ja geradezu „höfliches“ Werkzeug die Leica ist, wenn man sich Menschen nähern möchte, ganz im Gegensatz zu der sperrigen Nikon, die ich damals verwendete.

In jener Zeit ist leider meine Großmutter verstorben, die mir eine kleinere Summe hinterließ: genug, um meine Kreditkartenschulden zu begleichen oder mir eine Leica zu kaufen. Ich folgte meinem Herzen, nicht meinem Verstand und wählte die Leica. Das war die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe. Seither habe ich mit einigen Leica Kameras gearbeitet, von der Q über die M bis zur SL. Ich bin stolz darauf, dass ich ein Zimmer im Hotel Leica habe! Leica hat mir sehr gutgetan.

Diese Serie haben Sie in der Piccadilly aufgenommen? Warum ausgerechnet dort?

Ich war im Leica Store in Mayfair und Jason, der Manager, fragte mich, ob ich für ein paar Tage ein neues Objektiv testen wolle. Ich wollte und beschloss, die Viertelstunde bis zum Hotel Ritz zu laufen. Es war ein sonniger Tag im Spätwinter.

Welches Konzept haben Sie sich auf die Schnelle ausgedacht?

Ich wollte an einem Ort warten und alle fotografieren, wenn sie aus dem Schatten oder dem Gebäude ins Licht kommen. All meine Protagonisten kamen mir wie Kaninchen im Scheinwerferlicht vor – das erschien mir wie ein Symbol für die Brexit-Situation, die wir aktuell in Großbritannien haben.

Glauben Sie, dass die Debatten um den Brexit die Atmosphäre auf den Straßen von London beeinflussen?

Es gibt viel mehr Obdachlose auf den Straßen. Aber die Politiker konzentrieren sich auf nichts als den Brexit. Alles andere scheinen sie zu übersehen, es ist beschämend.

Sie haben einmal erwähnt, dass 35 mm Ihre Lieblingsbrennweite sei. Was schätzen Sie so an ihr?

Der Bildwinkel des 35ers ist weit genug, aber nicht zu weit. Es verzerrt nicht zu sehr und ich kann an einem hellen Tag mit hyperfokaler Distanz arbeiten. Ich bin mit dieser Brennweite sehr vertraut, sie passt einfach zu meiner Sichtweise.

Welchen Eindruck haben Sie von dem neuen 35er für das SL-System?

Es war interessant mit einem Objektiv zu arbeiten, dessen Autofokus so schnell und präzise ist. Die Verwendung eines so lichtstarken Objektivs mit Gesichtserkennungsfokus war neu für mich. Dennoch hatte ich in der Regel immer das Motiv im Fokus – unabhängig davon, ob ich durch den Sucher schaute oder nicht.

Wenn Sie eines auswählen müssten, welches Bild aus dieser Serie beglückt Sie warum am meisten?

Ich mag den Taxifahrer mit der erleuchteten Dame im Fond, der mich mürrisch ansieht. Das Licht wirkt und seine Mimik ist großartig. Lustig ist aber, dass er mich im nächsten Bild anlächelt, ihm war klar geworden, dass ich ihn fotografiert hatte, und er reckte den Daumen nach oben.

Wie beschreiben Sie Ihre Erfahrungen beim Fotografieren mit der Leica SL und dem APO-Summicron-SL 1:2/35 ASPH.?

Das Objektiv fühlte sich nicht zu groß an und die Kamera nicht zu schwer. Die Kombination war ausgewogen, reaktionsschnell und die Bilder extrem scharf.
Wenn Sie auf der Straße digital fotografieren, verwenden Sie oft eine Leica M10-P mit einem Summilux-M 1:1,4/35. Wie fällt der Vergleich mit der Leica SL und dem 35er-Summicron-SL aus?

Es sind völlig unterschiedliche Kameras. Die Leica SL macht bis zu 11 Bilder in der Sekunde, während die Leica M langsamer und „nachdenklicher“ ist. Beide Kombinationen sind auf ihre Weise extrem gut. In einer idealen Welt würde ich auch beide auf der Straße benutzen.

Auf was können wir uns in naher Zukunft von Ihnen freuen?

Auf Bilder aus Großbritannien, Bilder aus Europa und auf Bilder von einem Roadtrip mit meinem Vater.

Welchen Ratschlag geben Sie jemandem, der seine Street Photography verbessern möchte?

Sei hoffnungsvoll, offen und positiv, dann kommen die Bilder ganz von selbst.

 

Hier finden Sie die technischen Daten des APO-Summicron-SL 1:2/35 ASPH.
Mehr exzellente Fotografie von Matt Stuart sehen Sie auf seiner Website und bei Instagram.

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