Gerade wenn Alexandra Drewniak an persönlichen Projekten arbeitet, wählt sie die Leica SL2 als Begleiterin. Die Fotografin und George Maple, deren Debütalbum, Lover, 2017 den zweiten Platz in der australischen iTunes-Chart erreichte, verbindet seit Jahren eine enge Freundschaft. Im Interview erklärt Drewniak, wie sie ihren Stil gefunden hat, was ihr bei der Arbeit mit der Kamera wichtig ist und wie ihre Pläne für die Zukunft aussehen.
Wie sieht Ihr visueller Ansatz im Allgemeinen aus? Haben Sie eine Methode oder eine bestimmte Art, Ihre Bilder von Projekt zu Projekt zu entwickeln?
Sobald ich einen Raum betrete, schaue ich auf das Licht. Wie sieht der Raum aus? Welches Licht fällt von der Decke? Von wo dringt Kunstlicht ein? Und gerade, wenn ich ein musikalisches Ereignis fotografiere: Was haben die Beleuchter aufgestellt, Scheinwerfer, LED-Panels etc.? Ich schaue mich um, wie der Raum genutzt wird: Gibt es Spiegel und schöne stilistische Details? Fenster oder Decken? Dann stelle ich meine Ausrüstung zusammen. Welches Objektiv ist geeignet? Benötige ich eine Softbox oder den Blitz für die Kamera? Ich neige dazu, unterschiedliche Lichtstimmungen zu vermischen, die Atmosphäre bei Available Light einzufangen und dann mit dem Blitz draufzuhalten.
Sind Sie auch durch andere Kunstformen geprägt, etwa Malerei? Welcher Künstler hat Sie am stärksten beeindruckt?
Ich liebe Multimedia und Video. Einer meiner Lieblingskünstler ist JR, ein Pseudonym, hinter dem sich ein französischer Fotograf verbirgt. Mit seinem Street-Art-Hintergrund hinterlassen seine fotografischen Arbeiten im Großformat einen starken Eindruck.
Wie haben Sie die Arbeit mit der Leica SL2 empfunden?
Bisher eine erstaunliche Erfahrung. Vorher fühlte ich mich kreativ eingeengt, Fotografie fühlte sich wie Arbeit an, nicht wie Vergnügen. Mit der Leica SL2 zu arbeiten rief mir ins Gedächtnis zurück, warum ich das, was ich tue, liebe. Sie erinnerte mich daran, das Licht anders zu betrachten.
Welche Objektive haben Sie an der SL2 verwendet?
Da bin ich unkompliziert! Ich bin besessen vom Vario-Elmarit-SL 1:2.8–4/24–90. Es ist so vielseitig einsetzbar. Ich brauche nichts zu ändern, wenn ich fotografiere, es passt genau zu meinem Workflow.
Wie unterscheiden sich die Aufnahmen, die Sie mit der SL2 gemacht gaben, von denen, die Sie vorher aufgenommen haben?
Die SL2 eignet sich besonders für kreative Aufgaben. Beispielsweise, wenn ich allein mit einem Künstler arbeite oder wenn ich die Möglichkeit habe, aus einer künstlerischen Perspektive zu fotografieren oder wenn ich die Bilder vielleicht drucken möchte. Als ich anfing, meine mit der Leica SL2 entstandenen Arbeiten zu veröffentlichen bemerkten andere sofort die qualitative Verbesserung. Die Schärfe, das stimmungsvolle Licht – es ist etwas ganz anderes.
Wo und wann sind die Konzertaufnahmen entstanden?
Die Bilder habe ich in Sydney, in einer Location namens „Pamela’s“ fotografiert. Dabei handelt es sich um eine schöne Jazz-Bar, dort wollte meine liebe Freundin George Maple ein akustisches Set aufzuführen. Sonst spielt sie weltweit in ausverkauften Konzerten und auf Festivals.
Es gibt eine besondere Verbindung zwischen Ihnen und der Künstlerin, die sogar in Ihren Aufnahmen zu sehen ist.
George und ich arbeiten seit Jahren zusammen. Sie ist eine so talentierte und starke Frau. Sie ist unglaublich intelligent und auf einer anderen Kreativitätsebene. Sie entwirft ihre eigenen Bühnenbilder und -kostüme und hat eine sehr starke visuelle Vorstellung davon, wie sie wahrgenommen werden will. Ich liebe es, mit ihr zu arbeiten, weil wir erstaunliche Bilder schaffen, immer dramatisch und sehr produktiv.
Dramatisch und sehr produktiv – gibt es ein Motto, wie Sie damit umgehen?
Mache alles mit Integrität und Liebe. Siehst du eine Gelegenheit zum Fotografieren, zögere nicht, sondern mach die Aufnahme. Die Gelegenheit kommt nie zurück und wird nie wieder dieselbe sein. Und, zuallererst, hab immer eine Kamera bei dir, rund um die Uhr.
Wie sind Sie dazu gekommen, Ihr Leben der Fotografie zu widmen?
Ich war schon immer kreativ. Ich habe mein Leben lang Klavier gespielt, habe gerne gezeichnet und sogar meine eigenen Kleider geschneidert. Ich war etwa 19 Jahre alt, als ich einem Fotografen bei einem Auftrag assistierte, rein aus Interesse. Es dauerte nicht lange und ich war regelrecht von Fotografie besessen – jetzt lebe und atme ich sie. Ich hasse Mittelmäßigkeit, also habe ich mich einfach in sie vertieft. Ich las Bücher, sah mir Tutorials an, lernte von meinen Kollegen, stellte eine Million Fragen. Im Laufe der Zeit habe ich erkannt, dass ich es liebe, Geschichten mit meinen Bildern zu erzählen.
Haben Sie eine Vorstellung davon, wie sich Ihre Fotografie in Zukunft entwickeln soll?
Ich möchte meine Arbeiten ausstellen und meine Reisegeschichten teilen. Ich möchte einfach immer wieder neue Landschaften erkunden und mich vom Alltag inspirieren lassen. Ich will Dinge sehen, die die Leute nicht so oft sehen.
Geboren 1986 in Adelaide, South Australia, ist Alexandra Drewniak, abgesehen von einigen Kursen am Centre Of Creative Photography in Adelaide, Autodidaktin. „Ich habe einen fantastischen Mentor in Melbourne, Lucas Dawson, einen Mode- und Celebrity-Fotografen, der mir viel beigebracht hat.“ Drewniak arbeitet kommerziell für Kunden wie Nike, Chambord, Paspaley Pearls und erhielt Aufträge für die Mercedes Benz Fashion Week und „Vogue“. Erfahren Sie mehr über ihre Fotografie auf Instagram oder auf ihrer Website.
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