Klaudia Taday fotografierte in Düsseldorf mit der Leica SL2 ein Herzensprojekt. Sie visualisiert in ihrer ganz eigenen Bildsprache Tänzerinnen und Tänzer als Paradiesvögel in pandemiebedingt leeren Räumen.

Bitte erzähl etwas über das Projekt „Birds of Paradise Lost“. Worum geht es und was war Deine Intention?

Mich interessieren die künstlerisch arbeitenden Menschen, die jetzt herausgerissen sind aus ihrem normalen Leben. Lokalitäten, die über Monate nicht mehr öffnen dürfen, keine Veranstaltungen durchführen, kein Geld verdienen. Ich möchte zeigen, was es heißt, wenn nichts mehr passiert, alles leer ist – aber auf eine künstlerische Art und Weise, energetisch und emotional.

Wie hast Du deine Protagonisten gefunden?

Ich arbeite ja schon sehr viel mit Tänzern und Schauspielern zusammen. Als ich über dieses Projekt nachgedacht habe, dachte ich zuerst an Models, aber ich wollte auch Menschen zeigen, die es betrifft. Ich habe soviel Zustimmung von Künstlerinnen und Künstlern erhalten, ich war selbst erstaunt wie viele Leute mitmachen wollten. Ich hätte statt den zwei geplanten Tagen auch 7 Tage durchfotografieren können.

Nach welchen Kriterien hast Du die Locations ausgewählt?

Für mich war es wichtig, dass sie wirklich leer sind, von den Einschränkungen betroffen und auch ganz unterschiedlich sind. Allen ist gemeinsam, dass sie unter der Pandemie leiden, angefangen vom Steigenberger Parkhotel bis zum V.I.P Club, einem Edelbordell. Über Klubs, Restaurants bis zur Andreaskirche. Ich wollte da keine Grenzen ziehen, keine Zensur und eine große Bandbreite zeigen.

Was für ein aktuelles und spannendes Thema, war das für Dich ein Herzensprojekt?

Ja, absolut. Bin ja selbst als Fotografin auch von der Pandemie betroffen, aber nicht so sehr wie viele andere, die sonst auf der Bühne stehen und jetzt nicht weiter wissen. Alle, die einen großen Namen haben drehen weiter, andere haben keine Chance. Du bist dann auf dich alleine gestellt. Es war mir ein Anliegen das raus zu tragen und sichtbar zu machen.

Wir haben Dir die Leica SL2 zum testen geliehen und sind gespannt auf Deine Erfahrung. Wie war es für Dich, dieses Projekt mit dieser Kamera durchzuführen? Wie war Dein fotografischer Ansatz?

Das war für mich eine große Ehre und Freude, dass ich diese Kamera ganz frei testen durfte! Bin ja eine Hasselblad und Canon Fotografin – aber natürlich will man als professionelle Fotografin auch mit einer Leica arbeiten. Es ist schon erstmal eine Umstellung so ein Metallgehäuse in der Hand zu haben, es ist etwas anderes, ein ganz schöner „Brummer“. Was mich total beeindruckt hat, war das, was die Leica an sich schon einfach hergibt. Es war faszinierend was für ein Look die Leica mitbringt, ich war begeistert von dem tollen Farblook, beim ersten Ausprobieren der Kamera für ein Blumenkunstprojekt konnte ich sehr offenblendig mit einer 1/15 Sekunde bei Blende 1,8 aus der Hand fotografieren und hatte scharfe Bilder! Die Qualität ist absolut beeindruckend und hat mich tatsächlich umgehauen. Das technische Handling war so easy, eine übersichtliche Menüführung und nur drei Tasten mit denen du alles machst, einfach selbsterklärend und aufgeräumt.

Was waren die größten Herausforderungen für Dich?

Es war schon zuerst eine Umstellung von Canon auf Leica, man muss die großen Datenmengen die bei so einem Projekt entstehen verarbeiten. Bei den Paradiesvögeln habe ich sehr dunkle Inszenierungen gestaltet und in fast schwarzen Räumen fotografiert, mit Tänzern, die sich sehr schnell bewegt haben, das war herausfordernd mit dem Autofokus zu arbeiten. Es ist keine reine Sportkamera mit superschnellem Serienbildmodus, aber sie überzeugt durch diese unfassbare Qualität. Also Herausforderungen, die nicht unlösbar sind, vor allem, wenn man noch vertrauter mit der Kamera wird. Also ganz klar „haben wollen“.

Was hat Dich bei Deinem Projekt am meisten beeindruckt?

Diese Energie von allen Seiten. Ich habe mit einer Idee angefangen und es kam so viel positives, die TänzerInnen, die Location, das Styling, Hair & Make-up, meine Assistenten – alles hat sich gefügt.
An beiden Tagen waren alle so voller positiver Energie unterwegs, es ist so toll, wenn Menschen wieder zusammen kommen und man muss gar nicht viel reden, jeder gibt so seinen Teil dazu.

Foto: Interview Klaudia Taday im Gespräch mit der Galerieleiterin Ulla Born im Leica Store Düsseldorf.

Die Düsseldorfer Fotokünstlerin Klaudia Taday testete zwei Tage lang die Leica SL2 mit den Vario-Objektiven 16-35mm, 24-90mm und dem Summilux-SL 1:1,4/ 50mm.

Menschen stehen im Focus ihrer Arbeit. Seit 2010 gestaltet sie Fotokunstprojekte.

 

www.klaudiataday.com
www.instagram.com/klaudia_taday

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