Das Hauptanliegen des Fotografen ist es, mit seinen Bildern Geschichten zu erzählen. Yassine Toumis eindrucksvolle Bilder, die er auf einer Reise von Casablanca nach Dakar aufgenommen hat, zeigen das deutlich. Beinahe zufällig fügen sie sich zu einer emphatischen Reportage über Menschen zusammen – ganz im Sinn der humanistischen Fotografie.

Wie beschreiben Sie Ihren fotografischen Ansatz?
Ich verstehe meineFotografie als humanistische Fotografie, da ich versuche, durch die Bilder Botschaften zu vermitteln.

Wo und wann sind diese Aufnahmen entstanden?
Ich habe die Bilder 2017 auf einer Reise von Casablanca nach Dakar aufgenommen. Ich war mit einem senegalesischen Händler in dessen Auto unterwegs. Es war eine schöne, sechstägige Erfahrung.

Wie haben die Menschen reagiert, wenn sie bemerkten, dass Sie sie fotografierten?
Am Anfang war es nicht einfach für mich und den Journalisten, mit dem ich die Reportage gemacht habe. Wir haben nicht gesagt, dass wir Journalisten sind, sonst wären sie nicht einverstanden gewesen, dass wir fotografieren oder überhaupt mit ihnen reisen. Wir sagten, uns käme es nur auf diese Roadtrip-Erfahrung an. Dabei waren der Fahrer, zwei weitere Senegalesen und zwei Ivorer, alle sehr nett. Ich hatte meine Leica M-P (Typ 240) und eine weitere Kamera in der Tasche. Niemand hat sich während der gesamten Reise geweigert, bei Fotos mitzumachen, auch nicht nach unserer Ankunft in Dakar.

Welche Fähigkeiten braucht ein Fotograf Ihrer Meinung nach?
Er muss wissen, welche Botschaft er vermitteln möchte. Darüber hinaus sind die Komposition und das Licht sehr wichtig.

Sehen Sie sich eher als Street Photographer oder als Reisefotograf?
Ich mag Street Photography sehr, aber ich habe Freude an der Berichterstattung. Wie ich eingangs sagte, möchte ich gern Geschichten erzählen und schätze deshalb die humanistische Fotografie sehr.

Wann haben Sie sich für die Fotografie zu entschieden? Gab es einen Wendepunkt in Ihrem Leben?
Den gab es in der Tat. Ich liebe die Fotografie seit meiner Kindheit und dachte immer, dass sie eines Tages mein Beruf sein würde. Nach dem Abitur ging ich jedoch an die Kunsthochschule in Casablanca, um Innenarchitektur zu studieren. Aber alles änderte sich im zweiten Jahr, ich wechselte zu Grafikdesign und Fotografie und konzentrierte mich beim Diplom auf Fotojournalismus.

Haben Sie Idole in der Fotografie?
Ja! Peter Lindbergh, Alec Soth, Dominic Nahr, Paolo Pellegrin …

Wie hat sich Ihre Ausrüstung geschlagen?
Ich habe eine Leica M-P (Typ 240) , die ich mir vor der Reise gekauft hatte, mit einem Summarit-M 1:2.5/35 verwendet. Bis dahin hatte ich eine M9 und war jetzt sehr beeindruckt – von der Bildqualität, aber auch von der Empfindlichkeit, dem Display und der Akkulaufzeit.

Bitte vervollständigen Sie den folgenden Satz: Fotografie ist …
… eine Kraft der Kommunikation. Sie vermittelt eine Botschaft, die eine Idee verteidigt.

Nach seinem Abschluss an der Kunsthochschule Casablanca begann Yassine Toumi 2010 als Pressefotograf zu arbeiten. Mit 37 ist er jetzt Fotoreporter der Wochenzeitung TelQuel, für die er durch Marokko und den Kontinent reist – immer auf der Suche nach dem Foto, das mehr als tausend Worte sagt. Seine Bilder zeichnen sich durch eine furchtlose Herangehensweise und einen zurückhaltend-neugierigen Blick aus. Seine dokumentarische Erzählung hilft dem Betrachter, bestimmte Realitäten stellvertretend zu erleben. Erfahren Sie mehr über die Fotografie von Yassine Toumi auf seiner Instagram-Seite.

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