Wie ein Schatten wollte sich André Josselin durch die Nacht Seouls bewegen. Mit der neuen Leica Q3 tauchte der Fotograf ein in eine für ihn gänzlich neue Stadt und Kultur und erschloss sich die Hauptstadt Südkoreas auf seine ganz eigene Art und Weise.

„Besondere Stadt Seoul“, so lautet der amtliche Name der südkoreanischen Hauptstadt. Was war für Sie so besonders an der Stadt?
Es ist diese Mischung aus koreanischer Kultur, der riesigen Stadt mit ihrem präzise ausgebauten Metrosystem und nicht zuletzt den vielen herzlichen und aufgeschlossenen Menschen, die in diesem Kosmos leben. Alle sind sehr freundlich und hilfsbereit – wenn du einen Moment lang verloren an der Bushaltestelle stehst, fragt dich sofort jemand, ob er dir helfen kann. Die Q war dabei die perfekte Begleitung für mich, unauffällig und auffällig zugleich.

Inwiefern auffällig?
Leica ist sehr beliebt in Korea. Die Kamera besticht zwar durch ihre Kompaktheit. Das schlichte Design und auch das Logo ziehen die Blicke der Leute dann aber doch an. Einmal habe ich einen kurzen Blick in eine kleine Manufaktur werfen wollen, als mich der Herr, der darin gerade arbeitete, sofort hineingewinkt und auf einen Kaffee eingeladen hat. Wir haben uns mit Händen und Füßen und Google Translate über unser Handwerk unterhalten, und ich habe das eine oder andere Foto von ihm machen können.

Gab es vorher einen festen Plan, welche Orte Sie besuchen möchten?
Ich bin bewusst nachts und allein mit der Leica durch die Straßen gezogen und hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass mir etwas passieren könnte. Wir hatten uns vorher ein paar Orte rausgesucht, aber wollten auch nicht die typischen Instagram-Spots ablaufen. Ich finde es dennoch sehr spannend, an ebendiese Orte zu fahren, weil ich mich sehr gern vom ganzen Drumherum inspirieren lasse und es ein Ansporn für mich ist, an einem schon bekannten Spot etwas ganz Neues entstehen zu lassen. Generell liebe ich es aber, in fremden Städten von meiner Unterkunft aus loszulaufen und einfach zu schauen, was passiert und wer oder was mir vor die Füße fällt.

Was hat Ihnen an Ihrer Reisebegleitung am besten gefallen?
Am meisten begeistert hat mich die reine Bildqualität. Mein ursprünglicher Beweggrund, mich mehr auf die Q zu konzentrieren, war die 1,7/28-mm-Optik – ich liebe diese Brennweite und fand es deswegen spannend, mir zusätzlich zu meiner M diese feste Kombination anzuschaffen. Das Objektiv in Verbindung mit dem neuen Sensor zu nutzen ist einfach unglaublich. Ich kann die Kamera für jeden Einsatz mitnehmen, ohne mir Gedanken machen zu müssen. Der Autofokus sitzt, die Kompaktheit der Kamera ist ein unglaublicher Vorteil, das neue Schwenkdisplay macht mich noch flexibler, und die Kombination aus Sensor und besagtem Objektiv ist ohnehin nahezu unschlagbar.

Was reizt Sie an nächtlichen Fotostreifzügen gegenüber dem Unterwegssein bei Tageslicht?
Egal ob Lichter, Schatten oder dunkle Gassen – Städte entwickeln bei Nacht eine ganz besondere Atmosphäre. Menschen sind auf dem Heimweg oder treiben gerade in die Nacht hinein. Ich liebe es, nachts unterwegs zu sein, gern mit einem passenden Song im Ohr. Ich fühle mich dann fast wie in einem Film. Jedes Bild wird vor meinem Auge mithilfe der Musik zu einer filmreifen Szene.

Wie hat sich die Kamera bei den schwierigen Lichtverhältnissen und Available Light geschlagen?
Durch die offene Blende und den starken Sensor sind die Aufnahmen glasklar, gestochen scharf und haben trotzdem den Leica-Look, den man sich ja bei aller Individualität bewahren will. Das schlichte schwarze Design hat mich dazu inspiriert, mich wie ein Schatten durch die Nacht zu bewegen und die Lichter der Stadt einzufangen.

Auf Instagram haben Sie knapp 300 000 Follower aus diversen Ländern – ist das soziale Netzwerk eher Präsentationsplattform für Ihre Arbeit oder eher eine Art digitaler Heimat?
Ich bin seit 2012 auf Instagram aktiv, das sind jetzt fast elf Jahre. Also kann man es wirklich als digitale Heimat bezeichnen. Ich glaube, dass meine Karriere sehr von Facebook und Instagram profitiert hat und vielleicht ohne soziale Medien ganz anders verlaufen wäre. Als ich angefangen habe, mehr von mir und meinen Arbeiten auf Instagram zu teilen, hat sich meine Fotografenkarriere sehr schnell weiterentwickelt und einen individuelleren Weg eingeschlagen, als ich es mir je hätte ausdenken können. Hier kann ich sowohl mein Portfolio präsentieren als auch meine ganz persönlichen Arbeiten. Ich habe auch Einblicke in meine Entwicklung und meine Beziehungen geteilt und sogar ein Buch darüber gemacht. Vielleicht führt eben diese Nahbarkeit dazu, dass Menschen noch mehr in meinen Bildern sehen.

Was befindet sich – neben der Leica – in Ihrer Tasche, wenn Sie auf Fototour gehen?
Was nicht fehlen darf, sind auf jeden Fall meine Airpods. Meist habe ich außerdem eine kleine Probe Parfüm dabei, weil mich Duft und Musik am meisten inspirieren. Und dann – je nach Wetter – Handcreme und eine Sonnenbrille.

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DIE GESCHICHTE ZUM BILD
Moon lebt in Seoul und hat mich über Instagram gefragt, ob ich Lust hätte, ein paar Porträts von ihr zu machen. Wir sind abends ein wenig durch ihre Nachbarschaft gelaufen, bis wir an dieser Unterführung angekommen sind. Ich fand die Farben und den Kontrast zwischen Mensch und Bauwerk unglaublich interessant, die Biegung des Tunnels in Kombination mit Moons Bewegung gibt dem Ganzen eine Dynamik, die das Bild für mich zu einem Lieblingsbild werden lässt.

MEIN STIL
Ich ziehe bewusst nachts und allein mit der Leica durch die Straßen. Ich lasse mich gerne von meiner Umgebung inspirieren, für mich ist es ein Ansporn, an einem schon bekannten Spot etwas ganz Neues entstehen zu lassen. Generell liebe ich es, in fremden Städten loszulaufen und einfach zu schauen, was passiert.

MEINE KAMERA
Ich kann die Q3 für jeden Einsatz mitnehmen, ohne mir Gedanken machen zu müssen. Der Autofokus sitzt, die Kompaktheit der Kamera ist ein unglaublicher Vorteil, das neue Schwenkdisplay macht mich noch flexibler, und die Kombination aus Sensor und dem 1.7/28mm Objektiv ist ohnehin nahezu unschlagbar.

MEIN LEICA GEFÜHL
Das schlichte schwarze Design hat mich dazu inspiriert, mich wie ein Schatten durch die Nacht zu bewegen und die Lichter der Stadt einzufangen. Egal ob Lichter, Schatten oder dunkle Gassen – Städte entwickeln bei Nacht eine ganz besondere Atmosphäre.

 

 

Vita: Montblanc, Nike oder Mercedes-Benz: Die Liste von André Josselins Auftraggebern ist so lang wie namhaft. Der Fotograf mit Wohnsitz in Berlin arbeitet für große internationale Marken und ist für seine Jobs gern in aller Welt unterwegs. Dabei sind die Personen, die vor seiner Kamera stehen, oft nicht weniger namhaft als die Brands, für die der Leica-Botschafter die Kamera in die Hand nimmt. So ließen sich beispielsweise schon die Fußballstars der Deutschen Nationalmannschaft und des FC Bayern München von ihm porträtieren, aber auch Popstars wie die Chainsmokers, Ry X und Cro oder Lena Gercke und Emilia Schüle standen schon vor seiner Linse. Erfahren Sie mehr über seine fotografische Arbeit auf seiner Website und seinem Instagram-Kanal.