Die Wahl eines Materials sagt – über die rein technischen Aspekte hinaus, die manchmal Anlass zu endlosen Kontroversen bieten – ebenso viel aus über die eigentlichen Bedürfnisse eines Fotografen wie über die Philosophie, die er vertritt. Eine Gleichung, die nicht einfach zu lösen ist, umso mehr, als sich die Variablen mit der Zeit erheblich verändern können. Ein kleiner Rundgang zum Thema mit einem, der Bilder über alles liebt und von der Spiegelreflexkamera über die M schliesslich zur SL gelangt ist, auf die er unmittelbar nach deren Markteinführung umgesattelt hat.

Die Leidenschaft von Damien Fournier für die Fotografie reicht zurück bis in seine Jugend. Schon früh fühlte er sich – angeregt von seinem Vater, einem begabten Amateurfotografen – unwiderstehlich angezogen von schönen Bildern, was ihn schon in ganz jungen Jahren dazu brachte, sich mit seiner ersten Spiegelreflexkamera in der Analogfotografie zu versuchen. Mit dem Siegeszug der Digitalfotografie und den Möglichkeiten, die diese eröffnete, verstärkte sich seine Leidenschaft noch. Das ging so weit, dass kein Sujet mehr vor dem fotografischen Heisshunger des inzwischen erwachsen gewordenen Fotografen sicher war.

Der quantitative Ansatz begann Damien Fournier jedoch rasch zu langweilen, er wollte zurück zu den starken Gefühlen, die er zu Beginn seiner (analog-)fotografischen Laufbahn verspürt hatte. Gewissermassen eine Rückkehr zum Wesentlichen mit dem Ziel, bei jedem Abzug die grösstmögliche Qualität zu erreichen. Eine Philosophie, die ihn bei seiner Suche nach einem Material, das seinen neu formulierten Anforderungen entspricht, bald einmal zum Unternehmen aus Wetzlar führte. Auf die M8 und die ME folgt die M240, aber die wiedererwachte Freude an den fotografischen Grundlagen bleibt.

Als unbedingter Befürworter einer sehr reduzierten Schärfentiefe nutzt Damien Fournier immer öfter ein ausgesprochen anspruchsvolles Objektiv: das berühmte Noctilux 50mm f/0.95. Es kommt auch vor, dass er unter ungünstigen Lichtverhältnissen Schwierigkeiten bekundet, das Letzte aus seinem Objektiv herauszuholen. Fehler beim Scharfstellen, und seien sie noch so minim, frustrieren ihn, gerade weil er bei seiner Suche nach wenig, aber dafür besser kaum jemals eine zweite Chance bekommt, um Fehler auszubügeln.

Die Lösung? Der Wechsel zur SL unmittelbar nach deren Markteinführung. «Ein sehr leistungsstarkes focus peaking in Verbindung mit einem Sucher von bemerkenswerter Qualität bietet mir die Sicherheit, die ich brauche, um gleichzeitig schnell reagieren und präzise Einstellungen vornehmen zu können», führt Damien Fournier aus. Und er fügt hinzu: «Mit der SL und dem Noctilux verfüge ich über eine Kombination, die mir vollumfänglich entspricht. Die Ergonomie des Gehäuses ist wie gemacht für meine Hände; die Bedienung des Apparats erfolgt ganz natürlich und intuitiv. Auch die Abmessungen des gesamten Systems sind sehr akzeptabel und stören die Beziehung von Mensch zu Mensch bei Porträtaufnahmen in keiner Weise.»

Die eingebaute Videofunktion nutzt Damien Fournier nicht, dafür aber die App Leica SL auf seinem Smartphone. «Diese erlaubt es mir, meine Fotos im Handumdrehen und problemlos zusammenzustellen und zu teilen. » Eine Unterstützung, die es ihm ermöglicht, sich bei der Wahl des Bildausschnitts voll auf die Freude an der fotografischen Praxis und den Moment zu konzentrieren.

Biografie

Damien Fournier ist Direktor einer grossen Agentur für integrierte Kommunikation. Bei dieser Tätigkeit kommt er jeden Tag in Kontakt mit Bildern, die für seine Kunden aufbereitet werden – das hindert ihn aber in keiner Weise daran, in seiner Freizeit immer wieder und immer noch eigene Bilder zu produzieren und dabei grosse Freude zu empfinden.