Ende Juni hat die Sonne Mühe, sich gegen die imposanten Walliser Voralpen, die sich über dem Örtchen Les Haudères erheben, durchzusetzen. Frühmorgens ziehen noch feine Nebelschwaden über die Abhänge und schaffen eine zeitlose Ambiance. Ideale Bedingungen, um ein besonders faszinierendes Tier aus der Nähe zu beobachten: den Yak, der sich von dem wechselhaften Wetter nicht im Geringsten beeindrucken lässt.

 

Bertrand Carlier liebt die Berge – egal, ob in der Schweiz oder im Himalaja, ob Sommer oder Winter. Die einzige Konstante, die ihn seit fast 35 Jahren begleitet: seine Leica-Ausrüstung. Überall und jederzeit. «Ich habe viel in Schwarzweiss fotografiert, analog, mit einem 35mm-Objektiv auf einer M6. Die M6 ist ein wirklich geniales Gehäuse, das Einfachheit mit Intelligenz kombiniert. Farbe und digitale Fotografie habe ich erst viel später genutzt, auch der Kauf eines kleinen Teleobjektivs fällt auf ein neueres Datum. Das Summicron 1:2/75 eröffnet mir seitdem neue Horizonte. 75 mm sind eine ausgewogene Brennweite, die ein natürliches Abbild liefert, weder zu lang noch zu kurz», urteilt Bertrand.

In seinen Augen ist das Objektiv ideal, um bei seiner Expedition im Wallis Portraits und Reportagebilder zu machen, bei der er privilegierter Beobachter und Begleiter einer Herde von 10 Yaks ist, die von Rosula Blanc geführt werden. «Eine aussergewöhnliche Frau, die zu den Ersten gehörte, die das Verhalten dieses charaktervollen Tiers erforscht haben. Ich habe mit ihr bereits mehrere Trecks absolviert – ein Glück, das ich mit dem Summicron 1:2/75 festgehalten habe, das enorm viele Möglichkeiten in Bezug auf die Tiefenschärfe sowie eine herausragende dreidimensionale Abbildungsleistung bietet.»

Plötzlich bricht die Sonne durch die dichten Wolken, die den Horizont bedecken. Ein paar Strahlen erleuchten das krause Fell der Yaks, die so gar nicht auf die Launen des Wetters achten. Eine willkommene Gelegenheit für Bertrand, die Schönheit dieser einnehmenden Tiere mithilfe der vielseitigen Optik seiner Kamera in Szene zu setzen. «Neben der schier unglaublichen Bildqualität, die das 75 mm liefert, ist es auch ein Schweizer ‹Sackmesser›. Landschaft, Portrait, es eignet sich für alle Sujets, wie weit auch immer sie entfernt sein mögen – in diesem Fall gebietet der Respekt angesichts der schieren Grösse, des Gewichts und der spitzen Hörner eine gewisse Distanz! –, der Fotograf ist jederzeit dazu in der Lage, den Bildausschnitt harmonisch zu komponieren.

Der Nebel erobert die Landschaft nach und nach zurück und taucht die kleine Karawane von Rosula in eine gleichzeitig zarte und heitere Stimmung. Die massive Silhouette der Yaks, die sich von den Bergflanken abhebt, erinnert Bertrand an ferne Gegenden, in denen Yaks zu Tausenden auftreten, vor allem an China, Nepal und Indien – Länder, die er bereits besucht hat. Und natürlich wird ihn sein Summicron 1:2/75 begleiten, wenn er wieder zu einer Reise dorthin aufbricht.

Biographie

Schon immer hat sich Bertrand Carlier mit Leidenschaft der Fotografie gewidmet. Nach einer 30-jährigen Berufskarriere in der Bankenwelt hat er vor 12 Monaten beschlossen, sich vollumfänglich seiner Liebe zum Bild zu widmen. Im Alter von 55 Jahren konzentriert er sich nun auf das Fotografieren, auf Einzelausstellungen und auf Mandate von Unternehmen, die eine Beratung in Sachen Bild wünschen.