Florian Johänntgen ist nicht etwa Jäger – oder doch, ein bisschen schon. Denn er befindet sich auf der steten Jagd nach den besten Bildern. Diese brachte ihn im Frühling bis nach Sptizbergen, wo er sich auf einem kleinen Boot einquartierte, tagelang durch die weite, verlassene Landschaft tuckerte und seiner Leidenschaft, der Fotografie frönte.

«Ich habe die vergangenen Jahre immer wieder mal online Ausschau gehalten nach einem idealen Angebot, welches mich in die Arktis oder Antarktis führen könnte. Aber es lag immer alles ziemlich deutlich ausserhalb meines Budgets. Dann habe ich eines Tages diese Expeditionsreise ausgeschrieben gesehen – in den arktischen Frühling auf einem coolen, kleinen Boot inklusive Schneeschuhwandern und sonstigen Ausflügen, und dies alles zu einem unschlagbaren Preis. Ich habe sofort zugeschlagen, gepackt und einige Tage später bin ich verreist».

Mit der Leica M in der weiten Stille

Und Flo wurde nicht enttäuscht. Im Gegenteil. Wie so oft, wenn man ohne Erwartungen verreist, wird man positiv überrascht. «Es war besser, als ich erwartet hatte. Diese Erfahrung ist schon krass. Zum einen, weil man plötzlich völlig ab der Welt ist, aus dem Alltag gerissen. Ich musste dies erst verstehen, was da passiert, wie ich damit umgehen soll. Zum anderen, weil es so weit im Norden im Frühling nie dunkel wird. Um zwei Uhr nachts schien noch die Sonne. Und ich als Fotograf wollte nichts verpassen, hielt ständig Ausschau nach Spots und Sujets», musste sich aber dann doch zwischendurch zum Schlafen zwingen. Währenddessen hielten auch die anderen Reisenden mal Ausschau nach Sujets für den Fotografen an Bord. «Es war voll entspannt. Es waren nur 3 ältere Pärchen und eine Familie mit an Bord, alle voll easy und interessiert daran, was ich für Bilder mache».

Nicht nur Reise- sondern auch Foto-technisch kam Flo voll auf seine Kosten. In einer Umgebung, die förmlich nach Bildern schreit. «Es war so ziemlich alles dabei, was ich mir erhofft hatte. Ausser einem Eisbären oder ein Polarfuchs. Dass diese nicht weit sein konnten, bewiesen die Gewehre, welche unsere Guides sich auf unseren Schneeschuhwanderungen umhängten. Man denkt sich dann, ob wohl hinter dem nächsten Hügel ein Bär auftaucht. Leider nicht». Der Leica Fotograf mit einer M und mehreren Objektiven unterwegs. Vor allem das 21mm hat es ihm angetan. «Es ist grandios. Dank dem Weitwinkel konnte ich damit unglaubliche Aufnahmen vom Boot aus machen. Die Weite der Gletscher und ganz allgemein der Landschaft ist atemberaubend. Demnach war das 21er meine erste Wahl auf dieser Reise. Aber auch das 90er hat voll abgeliefert. Vor allem auf den Exkursionen und in entsprechenden Situationen konnte ich damit näher ran ans Objekt».

Auf dem Weg zum Leica-Profi?

Geliefert haben nicht nur die Objektive, auch die Leica M erwies sich als ideale Reisepartnerin. «ich bin absolut Fan. Sie ist so robust und klein. Egal ob auf dem Wasser mit dem Zodiac oder während dem Schneeschuhwandern, man kann sie unter die Jacke stecken oder umhängen, sie war immer einsatzbereit. Auch die Objektive sind schnell ausgewechselt. Ich mag es, wenn die Ausrüstung nicht zu gross ist und mich nicht hindert». Gehindert haben ihn weder die Ausrüstung noch Eisbären oder Polarfüchse. Auch wenn er letztere gerne gesehen und fotografiert hätte, war der Trip sehr erfüllend. «Es war sehr eindrücklich. Vor allem wenn man aufwacht, rausschaut und umgeben ist von dieser Landschaft, der Morgensonne, da bleibt einem nur das Staunen. Jeden Morgen waren wir an einem anderen Ort und immer war eine Steigerung da, seien es die Gletscherzungen, die Eisschollen oder einfach diese Weite».

Nun ist der Wahl-Flimser wieder zurück in den Schweizer Bergen und geniesst den Sommer fern von Eis und weissen Bären. «Ich liebe es, wandern zu gehen und auf Tagestouren die Natur zu geniessen, zu fotografieren, ohne Stress, spontan, nach Lust und Laune. Aber auch hier ist die M meine treue Begleiterin, wenn ich im Engadin oder dann im Herbst hoffentlich im Südtirol unterwegs bin». Ein weiteres Wunschziel steht auch noch auf seiner Liste, nach der Erfahrung in Spitzbergen ist es wohl noch etwas dicker angestrichen: Island. «Es wäre meine nächste Traumdestination, zum Fotografieren muss es der Wahnsinn sein. Überhaupt könnte ich mir vorstellen, die Reisefotografie oder Fotografie allgemein noch intensiver zu verfolgen und einen Schritt weiterzugehen in Richtung Profi-Fotograf. Wir werden sehen».

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