Die 1980 gegründete Plattform Ashoka ist ein globales Netzwerk sogenannter „Changemaker“ und Sozialunternehmer, die sich einen effektiven positiven Wandel in der Welt auf die Fahne geschrieben haben. In Zusammenarbeit mit The Leica Meet, der größten Community von Leica Fotografinnen und Fotografen auf Facebook, sind 2022 neun Geschichten über Changemaker in aller Welt entstanden. Ob es um nachhaltige Supermärkte in Argentinien, inklusive Fußballmannschaften in Italien oder Bilder ukrainischer Flüchtlinge in Deutschland geht: Ashoka und The Leica Meet zeigen deutlich, dass jeder Mensch ein Changemaker sein kann. Wir haben mit Maira Cabrini (Ashoka Europe Communications Co-Lead) und Olaf Willoughby (Mitbegründer von The Leica Meet) über ihre Zusammenarbeit und deren Ziele gesprochen.

Frau Cabrini, wofür steht Ashoka und was sind die Ziele der Organisation?
Maira Cabrini: Ashoka ist eine Non-Profit-Organisation, die Pionierarbeit auf dem Gebiet des sozialen Unternehmertums geleistet hat. Sie beruht auf dem Gedanken, dass soziales Unternehmertum die stärkste Kraft ist: Personen, angetrieben von neuen Ideen, die zur Lösung schwerwiegender sozialer Probleme beitragen können. Ashoka sucht, wählt und unterstützt diese Menschen und lädt sie ein, Teil unserer globalen Fellowship zu sein – wir nennen sie Ashoka Fellows. Entscheidend ist, dass Ashoka Fellows durch ihre Projekte nicht nur einen tiefgreifenden systemischen Wandel vorantreiben, sondern diesen Wandel beschleunigen, indem sie auch andere als Changemaker und Lösungsanbieter aktivieren.

Mit welchen Aufgaben und Themen beschäftigt sich Ashoka?
Wir unterstützen seit über 40 Jahren Ashoka Fellows dabei, die Welt zum Besseren zu verändern, und setzen dabei auf eine Gemeinschaft von 3700 Menschen in 97 Ländern. Im Laufe der Zeit hat sich ein gemeinsamer Nenner herauskristallisiert, nämlich ihre Fähigkeit, andere zu befähigen, aktiv mitzuwirken und Veränderungen herbeizuführen: Changemaker zu werden.

Was bedeutet es, ein Changemaker zu sein und wie kann man ein solcher werden?
Ein Changemaker ist jemand, der sich eine neue Realität vorstellt, Maßnahmen ergreift und mit anderen zusammenarbeitet, um diese Realität zum Wohle anderer zu verwirklichen. Das sind Fähigkeiten, die jeder üben und beherrschen kann. Das ist unser Wunsch und unsere Vision für die Zukunft.

Herr Willoughby, was ist das Hauptmerkmal von The Leica Meet?
Olaf Willoughby: Wir sind eine Gruppe begeisterter und professioneller Fotografinnen und Fotografen, die mit Equipment von Leica arbeiten. Unsere Hauptmerkmale sind, dass wir es mit der Qualität unserer Arbeit ernst meinen, große Freude daran haben, unsere Welt einzufangen und die Aufnahmen mit Gleichgesinnten zu teilen.

Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit Ashoka?
Karin Rehn-Kaufmann, Art Director und Chief Representative Leica Galleries International hat mich angerufen, um über das Projekt zu sprechen und zu fragen, ob The Leica Meet daran teilnehmen möchte. Und natürlich haben wir uns gefreut, einen guten Zweck zu unterstützen.

Wie haben Sie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projekts ausgewählt?
Wir haben in unserer Facebook-Gruppe nachgefragt, wer für welches Changemaking-Projekt zur Verfügung stehen könnte. Wir blieben auch hinsichtlich der Logistik in Kontakt und überprüften die Qualität der fertiggestellten Arbeiten.

Gab es visuelle Vorgaben oder war die Gestaltung der Arbeiten freigestellt?
Alle Beteiligten haben ein umfassendes Briefing erhalten, an dem Daniela Herneth (Ashoka-Projektmanagerin), Ashoka-Leute aus dem jeweiligen Land und ich teilnahmen. Die Essenz des Auftrags bestand darin, Changemaking und Changemaker zu visualisieren. Das ist gar nicht so einfach, vor allem, wenn es um das Fotografieren abstrakter Konzepte ging, etwa eines grafischen Codes für Farbenblinde in Porto, Portugal.

Haben Sie persönliche Favoriten?
Fotografisch betrachtet nicht, aber unter den Ashoka-Projekten hat mir der italienische Beitrag sehr gut gefallen: Durch Fußball für Kinder und Jugendliche hat Ashoka dazu beigetragen, eine inklusive Gemeinschaft zu etablieren. Sie lebt außerhalb Roms in einem riesigen aufgegebenen Wohnblock.

Wie ist Ihr Gesamteindruck von den Ergebnissen?
Insgesamt bin ich zufrieden, vor allem wenn man bedenkt, dass alle Beteiligten während der Covid-Pandemie ihre Freizeit zur Verfügung stellten, um ein paar Tage zu fotografieren. Das gilt in vielen Fällen auch für Ashoka-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter.

Weitere Informationen zum Projekt und die komplette Fotogalerie finden Sie auf der Website von Ashoka.
Informationen zur Mitgliedschaft in The Leica Meet finden Sie unter theleicameet.com.